Niemand weiß so genau, seit wann der gläserne Sarg mit dem hübschen dunkelhaarigen und ein wenig spitzohrigen Jungen schon im Wald steht. Er liegt dort als würde er schlafen. Dunkle Geheimnisse werden erzählt und von einem mächtigen Fluch ist die Rede.
Das lockt scharenweise Touristen an und der ein oder andere dieser neugierigen Besucher kehrt am Abend nicht wieder in sein Hotelzimmer zurück. Dies scheint aber keinem aufzufallen und die Bewohner des kleinen Ortes Fairfold wundert es schon gar nicht. Sie wissen, dass Fairfold an das Elfenreich grenzt und das hier viele magische Dinge passieren.
Nachts, wenn die Touristen wieder verschwunden sind, trifft sich die Jugend am gläsernen Sarg und feiert das Leben, trinkt, tanzt und küsst.
Natürlich geht auch Hazel dorthin. Früher hat sie immer davon geträumt, den Elfenprinzen mit einem Kuss zu erwecken und mit ihm bis an ihr Lebensende glücklich und zufrieden zu leben. Jetzt knutscht sie lieber mit den Jungs von der Schule. Dabei ist sie nicht besonders wählerisch. Außer einen, den lässt sie nicht an sich ran und das ist Jack, der beste Freund ihres Bruders Ben.
Allerdings ranken sich auch um Jack merkwürdige Gerüchte. Er wäre ein Wechselbalg, also ein Elfenkind, das man zu den Menschen gebracht hat. Als ein Mädchen aus der Schule ohnmächtig und mit Blättern im Haar im Wald gefunden wird, fällt der Verdacht auf Jack.
Doch es könnte auch jemand anderes gewesen sein, denn der gläserne Sarg ist am Morgen leer. Der Elfenprinz ist verschwunden und ein dunkle Macht rollt auf den kleinen verschlafenen Ort Fairfold zu.
Bremen, 9. Mai 2017