Hier erzählt ein Aufzug seine Geschichte. Also ein Lift. Der Lift ist ein wirklich glücklicher Lift. Er tut was er kann. Er befördert die Hausbewohner von unten nach oben und von oben nach unten. Ruft jemand nach seiner Dienstleistung, macht er schöne Musik an und ab geht die Post.
Das war es dann schon, denkt Ihr?! Nein. Denn wie in jeder Geschichte sind die Mitwirkenden das Salz in der Suppe, sozusagen. Im 1. Stock wohnt nämlich Fräulein Oktopus mit eigenem Pool. Die muss ganz dringend aufs Dach, Wäsche aufhängen. Wie sie das macht? Ganz einfach. An sechs ihrer acht Füße hängt sie je einen Eimer mit Wäsche. Im Lift fragt sie den Spiegel, ob der Hut sitzt. Der Lift schaut kurz hin. Sitzt prima. Kann losgehen.
Gleich darauf rufen die beiden Eichhörnchen nach ihm. Er muss in den 2. Stock. Die beiden Eichhörnchen sind ziemlich albern und verspielt. Das nervt ein bisschen, aber sie wissen, dass der Lift ihnen nicht alles durchgehen lässt.
Im 3. Stock hat Herr Giraffe nach dem Lift geklingelt. Hier dauert es immer, bis Herr Giraffe sich mit allen Körperteilen im Lift verstaut hat. Aber auch das funktioniert.
Im 4. Stock des Hauses wohnt der berühmte Langstreckenläufer Känguru, der es nicht erwarten kann, endlich in den Wald zu kommen, damit er trainieren kann. Und weil es ihm mal wieder nicht schnell genug geht, läuft er sich im Lift auf dem Weg nach unten auf der Stelle schon mal warm. Der Lift verschluckt sich und bleibt stehen. Wie peinlich. Da hilft nur noch eine Entschuldigung.
Bis alle Bewohner des Hauses transportiert worden sind, dauert es. Dann hat der Lift sich eine kleine Verschnaufpause verdient und träumt von vielen vielen Stockwerken und vielen vielen neuen Bewohnern mehr, die er hoch und herunter fahren kann.
Ihr könnt Euch ja mal überlegen, welche Bewohner auf all den zusätzlichen Etagen, von denen der Lift gerade träumt, wohnen könnten.
Bremen, 15. April 2016