Eigentlich wollte ich Euch dieses Buch schon viel eher vorstellen. Aber, in den letzten Tagen habe ich ständig irgendetwas gesucht. Manche Dinge habe ich wiedergefunden, andere sind noch immer verschwunden. Kennt Ihr das auch?
So langsam habe ich den Verdacht, dass es bei mir zu Hause – vielleicht in der Wanduhr oder hinter dem großen Schrank – Borger gibt. Borger, dieses kleine Volk, das sich bei uns bedient. Die zum Beispiel mit kleinen Stecknadeln stricken, sich Briefmarken als Bilder an die Wand hängen und mit Streichholzschachteln kleine Kommoden bauen und Socken, ja irgendetwas machen sie sicherlich auch mit Socken, weil da ja ständig eine der beiden fehlt.
Mary Norton, die Autorin des Buches, wurde bereits vor über 100 Jahren geboren. Und schon damals gab es die kleinen Borger.
Mrs May ist die erste, die der kleinen Kate von den Borgern erzählt. Und natürlich ist es auf einmal vollkommen logisch, warum man ständig Dinge kaufen muss, obwohl man sie eigentlich im Überfluss zu Hause hat. Borger! Naturellment! Wer sonst.
Mrs May kann auch eine ganz besondere Geschichte über die Borger erzählen, denn ihr Bruder hat als Kind einmal Freundschaft mit einer Borgerfamilie geschlossen. Das ist gar nicht so einfach, denn normalerweise lässt sich kein Borger von einem Menschen beim Borgen erwischen.
Aber Arrietty, Papa Pod und Mama Homily geraten in große Gefahr, denn nicht nur ein kleiner Junge wird auf sie aufmerksam, sondern auch die Haushälterin Mrs Driver und die duldet keine Borger in ihrem Haus.
Eine abenteuerliche Rettungsaktion muss gestartet werden. So genau, weiß aber keiner, ob es geglückt ist und ob es die Borger überlebt haben. Schade eigentlich, so schlimm ist das Borgen ja nun auch nicht.
Moment mal – wo ist denn nun schon wieder mein gerade erste gekaufter Radiergummi hin. Den habe ich doch erst mitgebracht und ich bin mir ganz sicher, dass er hier auf meinem Schreibtisch lag.
Könnte es sein, dass ich auch eine kleine Familie von Borgern bei mir wohnen habe? Wer weiß!
Bremen, 29. September 2015