Frieda war noch nie in Afrika. Der Prömme schon. Behauptet er jedenfalls. Dafür hätte er auch einen Beweis, sagt er. Stimmt. In Prömmes Wohnung hängt ein Bild mit Prömme auf einem Afrikanischen Elefanten.
Das beeindruckt Frieda so sehr, dass sie beschließt, dieses Afrika umgehend zu besuchen. Heimlich macht sie einen Plan. Fieberhaft überlegt sie, wen und was sie mitnehmen muss, denn alleine macht das ja keinen Spaß.
Klar ist, dass Liselotte mit kommt. Das ist ein Stoffaffe und ihr Kuscheltier. Sie packt ihren Rucksack: Schlafanzug, Zahnpasta und Zahnbürste. Sauberkeit ist wichtig, sagt Mama. Gut. Die Pausenbrote steckt sie am nächsten Morgen dazu. Bevor sie das Haus verlässt, schreibt sie einen kurzen Brief an Mama und Papa. Sie sei kurz in der Welt unterwegs, käme aber ganz bestimmt wieder zurück. Und sie sollen sich keine Sorgen machen. Dann ist sie weg.
Nach ein paar Metern wird Frieda klar, dass sie den Weg nach Afrika nicht weiß. Sie fragt den netten Gemüsehändler. Der hat keine Ahnung. Die Frau im Reisebüro fragt sie besser nicht. Die könnte misstrauisch werden und komische Fragen stellen. Also sucht Frieda auf eigene Faust nach dem richtigen Weg und landet in einer kleinen Seitenstraße vor einem winzigen Laden, über dessen Eingangstür ein rundes Blechschild baumelt, auf dem „Little Africa“ steht.
Neugierig betritt Frieda den Laden und wird von Malia begrüßt. Malia ist Afrikanerin und trägt ihre Landestracht. Frieda fragt nach dem Weg nach Afrika. Bei Tee und einem leckeren Essen erzählt Malia dem kleinen Mädchen spannende Geschichten über ihr Land. Frieda ist begeistert. Endlich ist sie am Ziel.
Als Malia die kleine Frieda später nach Hause begleitet, ist Frieda klar, dass sie später unbedingt nach Afrika reisen wird. Heute ist nicht der richtige Tag.
Ob es zu Hause Ärger gegeben hat? Nein. Schließlich war Frieda nur kurz in der Welt unterwegs und hat Afrika besucht.
Bremen, 17. August 2015