Flynn stirbt bei einem Autounfall. Morgan muss fassungslos zusehen. Ihr Freund stirbt in ihren Armen. Minuten vorher hatte er sich von ihr getrennt. Als aus seiner Sicht alles gesagt war, ließ er sie kommentarlos stehen und will lässig die Straße überqueren, als aus dem Nichts ein schwarzer Van auf ihn zurast und ihn rücksichtslos überfährt. Was für ein Schock!
Mit dieser Szene beginnt das Buch. Das geht ja gut los, denke ich und will wissen, was weiter passiert.
Nach ein paar Monaten der Trauer wird Morgan von ihrer besten Freundin dazu überredet, endlich mit Flynn abzuschließen. Online. Mit Foto und Text. Danach sollte das Leben für die beiden Freundinnen endlich weitergehen.
Zunächst sträubt sich Morgen, geht aber dann doch darauf ein. Sie gibt Flynns Namen ein und erschreckt sich zu Tode. Unter diesem Namen zeigt der Computer ihr das Bild eines Jungen mit einem völlig anderen Namen: Evan. Evan gleicht Flynn fast aufs Haar. Sehr gruselig. Was war hier los? Erlaubte sich jemand einen üblen Scherz mit ihr? Oder hatte Flynn etwa einen Zwillingsbruder?
Das will Morgan genau wissen und beginnt, auf eigene Faust nach Antworten zu suchen. Dabei bringt sie sich immer mehr in Gefahr. Gut daran ist, dass sich auf diese Weise Morgan und Evan näher kommen. Na, wenigstens etwas Gutes!
Ich will hier nicht zu viel erzählen. Nur das: Evans Familie gehört ein großes Pharmaunternehmen, das in einen Medikamentenskandal verwickelt ist. Als ein anonymer Whistleblower den Skandal öffentlich macht, werden tausende Menschen arbeitslos. Außerdem kommen Morgan und Evan einem Familienverbrechen auf die Spur, das Morgen fast das Leben kostet. Auch Morgans Vater hat für Evans Firma gearbeitet und spielt in dieser Geschichte eine zentrale Rolle.
„Bis aufs Haar“ ist eine sehr spannend erzählte, unglaublich gut übersetzte Geschichte, die einen umhaut, aber schlussendlich nicht allzu verwundert zurück lässt, weil es gut sein kann, dass es das so oder so ähnlich auch im richtigen Leben geben kann.
Bremen, 29. Mai 2015