Was glaubt Ihr, könnte passieren, wenn es den Vögeln viel zu gut ginge und ihnen ihr wunderbares Vogelleben zu langweilig erscheint? Klar. Sie sehnen sich nach einer Veränderung. Und machen sich auf die Suche.
Und sie sprechen darüber. Mit ihren Jungvögeln. Je länger sie darüber zwitschern, desto mehr Spaß macht es ihnen, darüber zu sprechen. Aber sie wollen nicht nur darüber zwitschern, sie wollen etwas verändern.
Gezwitschert, getan. Sie bauen sich die aller schönsten Nesterhäuser, die jemals gebaut wurden.
Und selbst fliegen wollen sie auch nicht mehr. Also entwickeln die, die so etwas besonders gut können, ziemlich ausgetüftelte neue Flugmethoden. Und sie setzen sie auch um!
Alles prima, findet Ihr!? Nicht wirklich. Denn irgendwann haben die Vögel die Nase voll von all den Veränderungen. Einige wollen lieber zurück zum einfachen Leben. Andere allerdings wollen immer mehr. Von allem. Sie werden mehr. Sie wollen Macht.
Macht über alles und jeden. Macht über andere. Macht und Einfluss auf fremde Länder und das Schicksal der Vögel, die dort immer schon leben.
Dabei vergessen sie, für sich selbst ein paar Regeln aufzustellen und alles gerät außer Kontrolle.
Höre ich jetzt „Oh wie schrecklich sind diese Vögel denn!?“
Dann schließt mal kurz Eure Augen und ersetzt die Vögel durch uns Menschen.
Öffnet Eure Augen wieder und seht Euch um. Im Garten, im Park, in Eurer Straße und Ihr werdet Vögel sehen, die ihrer Bestimmung folgen. Sie bauen Nester, gründen eine Vogelfamilie und haben ein schönes Leben.
Nicht so, wie die Vögel im Bilderbuch. Die sind wahrlich kein Vorbild für kleine Menschen wie Euch. Wirklich nicht!
Bremen, 22. April 2015