Wüsste man nicht, dass es hier um zwei ganz besondere Menschen geht, die sehr speziell, halt anders sind – man wäre im Handumdrehen mitten in einer kleinen Liebesgeschichte, die damit beginnt, dass man sich wahrnimmt, sich annähert, ganz heimliche Gefühle füreinander fühlt, sie aber erst ein Mal nicht auszudrücken vermag.
Richtig ist: Man ist im Handumdrehen in der Geschichte von Amy und Matthew.
Amy ist 17. Sie kann nicht sprechen und nicht laufen. Matthew ist auf eine andere Weise anders. Aber das erfahrt Ihr lieber selbst beim Lesen.
Ich könnte jetzt prima den Handlungsverlauf erzählen. Ich finde, dass das nicht helfen würde. Denn jeder, der die Geschichte der beiden jungen Leute liest, macht sich seine eigenen Gedanken, hat seine eigenen Empfindungen, fühlt Peinlichkeiten vielleicht oder auch Wut über die Unzulänglichkeiten dieser beider Leben, die sich sehr langsam zwar, aber unaufhörlich aufeinander zu bewegen.
Denn im Grunde sind Amy und Matthew nicht anders als Ihr. Sie machen all die Sachen, die Freunde machen. Sie machen all die Fehler, die Ihr auch macht, wenn Ihr jemanden verletzt, es aber nicht wollt und dann denkt, die Welt stürzt ein.
Zum großen Glück der Beiden wird Amy von Seite zu Seite mutiger im Umgang mit ihren Gefühlen für Matthew, hilft ihm, zu seinem „speziell sein“ zu stehen und sich helfen zu lassen. Dafür und für vieles mehr wächst bei Matthew die Zuneigung für Amy, die nach verletztem Stolz, Wut und Trauer für beide trotzdem in eine gemeinsame und mutige Richtung zeigt.
In diesem Buch wird nichts „mit to do“ umschrieben. Dafür darf reichlich gelacht werden – wenn auch gelegentlich mit einem kleinen Kloß im Hals.
Bremen, 22. April 2015