Irgendwann war es da. Das kleine Menschenkind. Im Wald. Das war in Ordnung. Denn die Tiere kümmerten sich um das kleine Menschenkind. Von den Vögeln lernte es, wie man sich verständigt, von den Bären lernte es, wie man sich um sein Essen kümmert. Es hatte unendlich viele Freunde zum Spielen. Kurz gesagt: Das Menschenkind lebte wild und glücklich im Paradies.

Eines Tages kamen seltsame Gestalten auf zwei Beinen in den Wald. Keines der Tiere hatte so etwas bisher gesehen. Sie nahmen das Menschenkind einfach mit in ihr Haus. Dort gab es einen Hund und eine Katze. Das neue Zuhause des Menschenkindes war die Hölle.

Die Zweibeiner wollten, dass es alles, was es von seinen Freunden im Wald gelernt hatte, vergessen sollte. Sie versuchten, ihm eine Sprache mit unaussprechlichen Worten beizubringen. Die Menschen meinten es vielleicht ja gut, machten aber einfach alles falsch.

Das kleine Menschenkind machte in ihren Augen auch alles falsch. Am Ende waren alle unglücklich. Und eines Tages verschwand das kleine Menschenkind wie es gekommen war. Einfach so. Den Hund und die Katze nahm es mit.

Wie groß die Freude im Wald wohl war!!!! Merkt euch, Ihr Zweibeiner: Was wild ist, kann man nicht zähmen! So einfach ist das!

Bremen, 3. März 2015