Buchcover "Anders" von Andreas Steinhöfel

Anders

von Andreas Steinhöfel
Königskinder Verlag
2014, 236 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Preis: 16,90 Euro

Was würdet Ihr tun, wenn Ihr nach einem schweren Unfall im Koma liegt und erst nach einer Zeit, die so lang dauert wie eine Schwangerschaft, zurück kommt und Ihr Euch an überhaupt nichts erinnert?

Nicht an Eure Eltern, nicht an die Schule, nicht an die Kumpels von früher, und schon gar nicht an all das, was Ihr mit Euren Freunden angestellt habt. Dazu zählt sicher Schönes und weniger gute Aktionen, für die Ihr Euch vielleicht im Nachhinein schämt?!

Ihr habt keine Vorstellung davon? Das verstehe ich gut. Felix würde Euch übrigens auch gut verstehen, denn genau das ist ihm passiert. Und – glaubt mir – Felix hatte eine Menge aufzuarbeiten. Besonders mit seinen besten Freunden.

Felix hatte nämlich diesen schweren Unfall. Daraufhin liegt er im Koma. Ziemlich lange. Als er nach 263 Tagen wieder aufwacht, ist alles anders. Vor allem er selbst. Er hat keine Erinnerung an Familie und Freunde, an seine Schule und an all das, was vor dem Unfall passiert ist. An sein komplettes Leben davor.

Felix ist ein anderer Junge mit einem riesengroßen Erinnerungsloch. Er beschließt, seinen Namen zu ändern. Er will einen Namen, der seinen Zustand beschreibt. Er nennt sich ab sofort „Anders“ und teilt das seinem Umfeld mit.

Für die Schule ist das in Ordnung. Hilft ihm vielleicht, sich wiederzufinden, sagt der Direktor. Sein Vater versucht, damit klar zu kommen. Seine Mutter wird hysterisch. Sie will Felix zurück. Mit Anders hat sie Probleme.

Die Zeit bringt die Erinnerungen zurück, sagen die Ärzte. Das glaubt Anders erst, als er sich zu erinnern beginnt, lernt seine Freunde neu erkennen und erschreckt sich vor sich selbst.

Der Königskinder Verlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, wenige Bücher zu veröffentlichen – dafür aber gute. Anders ist gut.

Bremen, 5. Dezember 2014