Was Kriege mit Menschen machen – darüber gibt es reichlich Infomaterial: Bücher, Filme, Ausstellungen.
Und sehr persönliche Erfahrungen.
Ich gehöre zu der Generation, deren Großeltern sowohl den 1. als auch den 2. Weltkrieg erleben mussten. Waren Oma und Opa vor dem 1. Weltkrieg fröhliche, weltoffene, musisch veranlagte kreative Menschen (wie meine Tanten und Onkel mir immer erzählten), waren sie beide nach dem Ende des 2. Weltkrieges – was den „Geisteszustand der Menschheit“ betraf, so voller Hoffnungslosigkeit, dass mich das als junges Mädchen immer wieder tief erschüttert hat. Meine Oma hat nie wieder gesungen. Mein Opa hat nie wieder einen Zeichenstift in die Hand genommen.
Vor 100 Jahren, im Sommer 1914, begann der Erste Weltkrieg.
Neben all den anderen Männern wurde auch Franz Marc, der Maler der blauen Pferde, der gelben Kühe und der roten Rehe, eingezogen und unter „Hurra-Geschrei“ in den Krieg geschickt.
Was hat man den Männern nicht alles erzählt! Dass das ein kurzer Krieg werden würde, dass sie in ein paar Monaten ganz bestimmt wieder zu Hause sein würden. Alles eine einzige große Lüge. Eine Lüge, voll mit Elend und Tod.
Die Soldaten waren voller Erwartungen an diese Versprechungen in den Krieg gezogen und hofften darauf, dass für die Welt „danach“ eine friedliche Epoche anbrechen wird.
Sehen wir uns doch um. Die Welt ist alles andere als friedlich. Gerade deshalb glaube ich, dass es für Jugendliche mehr als wichtig ist, viel über Kriege zu wissen, damit sie in der Lage sein werden, weitere zu verhindern.
Bremen, 1. April 2014